In der Hasnerallee, in einer Grünanlage des 2014 neu angelegten „Sisi-Parks“
Leopold von Hasner (1818 – 1891), Unterrichtsminister und kurze Zeit auch Ministerpräsident, zählte zweifellos zu den prominenten Sommergästen im Ischl der Gründerzeit, es erstaunt aber doch, dass ihm ein so monumentales Denkmal gewidmet worden ist. Der Hintergrund dazu ist im von ihm verantworteten „Reichsvolksschulgesetz“ 1869 zu sehen, das das Schulwesen dem Einfluss der Kirche entzog und daher von konservativen Kreisen heftigst bekämpft worden war. Deshalb auch die Aufschrift am Denkmal: Reformator der Volksschule. Das Denkmal gilt daher nicht nur der Person Hasner, sondern ist vor allem auch als politisches Manifest der damaligen ‚Liberalen‘ Politiker zu betrachten, die – allen voran der Großindustrielle Baron Leitenberger (in Ischl durch eine Straßenbenennung geehrt) – es auch finanziert haben. Eigentlicher Schöpfer war wieder ein bekannter Bildhauer der Ringstraßenära, Johann Jakob Silbernagl, das vergoldete Bronzemedaillon soll – obwohl es mit Silbernagl [18]93 signiert ist – von Karl Waschmann stammen. Enthüllt 20. Juli 1893.
An Hasner, der in Ischl im Haus Ahornstraße 7 einem Schlaganfall erlegen ist, erinnern auch noch sein Grab am Ischler Friedhof und eine Tafel am Haus Brennerstraße 25, wo er etliche Jahre sein Sommerquartier hatte.
Das Monument ist ganz aus (zum Teil poliertem) Granit gefertigt: ein hoher mittiger Pylon wird von zwei niedrigeren Mauern mit Sitzbänken im Halbrund flankiert. Auf dem Pylon die Reliefbüste des Geehrten (früher vergoldet, stark abgewittert), umrahmt von Lorbeerzweigen mit Schleifen, darunter Inschrift (Bronzelettern), wieder unterhalb ein kleiner Brunnen mit Bronzeguss-Becken. Die Bänder der Lorbeerzweige und der Wasserspender sind spätere Ergänzungen verlorener Teile.