im Rudolfspark, Bahnhofstraße
Dieses Bauwerk befindet sich an einem schattigen Plätzchen, also kann einem hier nicht einmal der heißeste Sommertag etwas anhaben.
Doch wer war dieser Rudolf überhaupt? Heute würde man ihn als einen „VIP“ bezeichnen, denn er war nicht nur der Bruder des Kaisers Franz II/I (dazu mehr beim Ludovikastollen), sondern auch einer der ersten berühmten Besucher im jungen Kurort Bad Ischl. Als hoher kirchlicher Würdenträger (Erzbischof) hat er einiges gesponsert. Durch dieses Denkmal versucht man ihn in Erinnerung zu behalten und zu ehren. Hier noch zwei interessante Fakten: das Denkmal wurde bei einer Parkneugestaltung um 90 Grad gedreht. Und: Rudolf war ein Klavierschüler des berühmten Ludwig van Beethoven.
lateinische Inschrift:
Rudolpho. Joanni.
Divi. Francisci. Imperat. Aust.
Fratri.
S. R. E. Tit. Sancti. Petri.
In. Monte. Aureo. Cardinali.
Archiepiscopo. Olomuc.
Qui.
Fervore. Vere. Apostolico.
Gesti. Muneris. Huius. Decus
Avitis. Virtutum. Augustae. Domus.
Laudibus. Insigniter. Auxit.
Fodinis. Ferrariis. Friedlandicis.
Recuperatis.
De. Successoribus. Opti. Meritus.
Carus. Omnibus.
Eum. Se. Ad. Ischlens. Quoque.
Salsulas. Praestitit.
Ut.
Perpetuum. Sui.
Apud. Hoc. Etiam. Municipium.
Desiderium. Relinqueret.
Maximilianus. Josephus.
E. L. L. Bar. De. Somerau. Beeckh.
Post. Eum.
Archiepiscopus. Olomucen.
Hoc.
Grati. In. Illum.
Pii Erga. Augustam. Domum.
Animi.
Monumentum.
Solatio. Populi. Ischlensis.
Ex Fodinis. Illis.
F. C.
MDCCCXXXIX
Übersetzung:
Für Rudolf Johannes,
den Bruder des erhabenen Kaisers Franz von Österreich,
den Kardinal der heiligen römischen Kirche mit dem Titel der Kirche St. Peter auf dem „Goldenen Berg“, den Erzbischof von Olmütz, welcher mit echtem christlichem Eifer die Ehre des Amtes, das er innehatte, durch die ererbten Ruhmestaten der Tugend des kaiserlichen Hauses besonders vermehrte.
Er erwarb sich durch die Wiedergewinnung der Eisenwerke von Friedland große Ehre und war bei allen beliebt. Er machte sich auch um die Ischler Salzquellen verdient, so dass er bei diesem Ort eine immerwährende Sehnsucht nach ihm hinterließ.
Maximilian Joseph, Freiherr von Somerau-Beeckh, der nach ihm Erzbischof von Olmütz war, hat dieses Denkmal dankbaren Sinnes ihm gegenüber, dem Kaiserhaus ergeben zum Troste der Ischler Bevölkerung aus jenem Bergwerk (in Friedland) machen lassen.
1839
Verfasst von einer Schülergruppe des BRG Bad Ischl unter Leitung von Mag. Eva Gottwald
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